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PFAS im Leitungswasser filtern – Wie wir unser Trinkwasser schützen können

Autorenbild: Jonas ZimmerschiedJonas Zimmerschied

PFAS, auch als "Ewigkeitschemikalien" bekannt, sind mittlerweile in vielen Trinkwasserquellen, darunter Leitungs- und Tafelwasser, nachweisbar. Doch was bedeutet das für unsere Gesundheit? Können wir PFAS aus unserem Leitungswasser filtern und wenn ja, wie?

In diesem Artikel erklären wir, wo PFAS vorkommen, welche Risiken sie bergen und welche Filtermethoden wirklich helfen. Wir betrachten aktuelle Untersuchungen, gesetzliche Maßnahmen und stellen Lösungen vor, um das Trinkwasser sicherer zu machen.


PFAS im Leitungswasser


Darum geht es in diesem Beitrag


PFAS im Trinkwasser: Wie hoch ist die Belastung?

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass PFAS in deutschen Trinkwasserquellen weit verbreitet sind. Eine Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ergab, dass PFAS in neun von zehn Leitungswasserproben und in drei von fünf Mineralwässern nachgewiesen wurden.

Diese Chemikalien stammen aus verschiedenen Quellen: Industrieabfälle, der Einsatz bestimmter Feuerlöschschäume sowie Haushaltsprodukte wie wasserabweisende Kleidung und beschichtete Verpackungen tragen zur Verbreitung bei. Besonders problematisch ist ihre außergewöhnliche Stabilität, die dazu führt, dass sie sich nicht natürlich abbauen, sondern über Jahrzehnte in der Umwelt verbleiben.

Einmal in den Wasserkreislauf gelangt, können PFAS über Oberflächengewässer und Grundwasser in die Trinkwasserversorgung eindringen. Kläranlagen sind oft nicht darauf ausgelegt, diese Schadstoffe vollständig zu entfernen, sodass die Belastung in vielen Regionen besorgniserregend hoch bleibt. Laut Umweltbundesamt überschreiten einige Trinkwasserproben die empfohlenen Grenzwerte, was gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung mit sich bringt. Deshalb sind effektive Maßnahmen zur Reduzierung von PFAS im Trinkwasser dringend erforderlich.



Was sind PFAS und welche Auswirkungen haben sie?

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind über 10.000 synthetische Chemikalien mit wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften. Aufgrund ihrer chemischen Stabilität bauen sie sich in der Umwelt kaum ab und werden als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet.

Gesundheitlich stehen PFAS im Verdacht, eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen zu begünstigen. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erfolgt die Hauptaufnahme über Lebensmittel und Trinkwasser (bmuv.de). Studien zeigen, dass PFAS die Leber schädigen, das Immunsystem schwächen und zu Entwicklungsstörungen bei Kindern führen können. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass sie hormonelle Prozesse im Körper beeinflussen und dadurch die Fruchtbarkeit reduzieren.

Besonders alarmierend ist der Zusammenhang zwischen PFAS und verschiedenen Krebsarten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft einige PFAS-Verbindungen als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. Epidemiologische Untersuchungen legen nahe, dass eine langfristige Exposition mit einem erhöhten Risiko für Nieren- und Hodenkrebs sowie Schilddrüsenprobleme verbunden sein könnte.

Angesichts dieser potenziellen Gefahren fordern Wissenschaftler und Umweltorganisationen weltweit strengere Regulierungen, um die Belastung der Bevölkerung zu reduzieren und Alternativen für diese langlebigen Chemikalien zu entwickeln.



PFAS filtern: Welche Wasserfilter wirklich helfen

Ja, PFAS lassen sich aus dem Trinkwasser entfernen. Der Einsatz eines Wasserfilters zu Hause bietet viele Vorteile: Er verbessert nicht nur die Wasserqualität, sondern entfernt auch Schadstoffe, reduziert den Chlorgeruch und sorgt für ein besseres Geschmackserlebnis. Zudem ist gefiltertes Wasser eine nachhaltige Alternative zu abgefülltem Mineralwasser und spart langfristig Kosten.


Aktivkohlefilter – Effektiv gegen PFAS und andere Umweltgifte im Leitungswasser

Aktivkohlefilter gegen PFAS

Eine der am häufigsten genutzten Methoden zur Entfernung von PFAS und anderen Umweltgiften ist die Aktivkohlefiltration. Aktivkohle kann PFAS-Moleküle effektiv adsorbieren, indem sie an ihrer porösen Oberfläche haften bleiben. Besonders wichtig sind dabei hochwertige Filter mit entsprechenden Zertifizierungen, um eine zuverlässige Reinigung zu gewährleisten. Da Wasser täglich in großen Mengen konsumiert wird, lohnt es sich, in einen geprüften und leistungsstarken Wasserfilter zu investieren.

Ich persönlich nutze seit Jahren den Wasserfilter von "The Local Water", einen Aktivkohlefilter, der speziell für die Reduzierung von Schadstoffen entwickelt wurde. Dieser Filter ist nach NSF/ANSI 53 zertifiziert, was bedeutet, dass er nachweislich PFAS im Wasser reduziert. Seitdem ich ihn verwende, hat sich nicht nur der Geschmack meines Leitungswassers deutlich verbessert, sondern ich trinke auch mehr Wasser und spare langfristig Geld, da ich keine Flaschen mehr kaufen muss.

Für Haushalte, die gezielt PFAS und andere Schadstoffe minimieren möchten, ist ein Aktivkohlefilter eine kostengünstige und effektive Lösung. Neben der chemischen Reinigung trägt er zudem zur Verbesserung der Wasserqualität und des allgemeinen Wohlbefindens bei. 


Umkehrosmose – Maximale Filterleistung

Eine noch leistungsstärkere Alternative ist die Umkehrosmose. Diese Methode entfernt nahezu alle Schadstoffe, einschließlich PFAS, durch eine extrem feine Membran. Hochwertige Umkehrosmoseanlagen filtern in der Regel noch effektiver als Aktivkohlefilter, da sie nahezu alle Fremdstoffe eliminieren und sauberes Wasser liefern, das frei von Schadstoffen ist.

Allerdings gibt es einige Nachteile: Umkehrosmoseanlagen sind oft kostspieliger in der Anschaffung, den laufenden Kosten und erfordern regelmäßige Wartung. Zudem entsteht bei der Filtration ein hoher Wasserverlust, da ein Teil des Wassers als Abwasser verworfen wird. Dies kann die Betriebskosten erheblich steigern. Ein weiterer Punkt ist der Platzbedarf: Die Anlagen benötigen meist mehr Raum als Aktivkohlefilter Wasserfilter. Außerdem kann der Wechsel der Membranen und Filterpatronen komplizierter sein als bei einem Aktivkohlefilter.

Letztendlich hängt die Wahl der richtigen Methode von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer eine vollständige Reinigung des Wassers bevorzugt und bereit ist, höhere Kosten und Wartungsaufwand in Kauf zu nehmen, kann in eine Umkehrosmoseanlage investieren. Wer eine kosteneffiziente, alltagstaugliche und effektive Lösung zur PFAS-Reduktion sucht, für den sind Aktivkohlefilter eine gute Wahl.

Welche Methode die richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer gezielt PFAS reduzieren möchte, findet mit Aktivkohlefiltern eine effiziente und erschwingliche Lösung. Wer hingegen eine umfassendere Wasserreinigung wünscht, kann in eine Umkehrosmoseanlage investieren.



Weitere Möglichkeiten, die PFAS-Belastung zu reduzieren

Neben Wasserfiltern kann die Exposition verringert werden, indem PFAS-haltige Produkte wie Outdoor-Bekleidung, Antihaft-Kochgeschirr und wasserabweisende Verpackungen bewusst gemieden werden. Verbraucher sollten gezielt nach PFAS-freien Alternativen suchen, etwa Kochgeschirr aus Edelstahl oder Keramik sowie Textilien ohne wasserabweisende Beschichtungen. Auch beim Kauf von Kosmetika und Reinigungsmitteln lohnt es sich, die Inhaltsstoffe zu prüfen, da PFAS in einigen Produkten enthalten sein können.

Zu den Inhaltsstoffen, auf die geachtet werden sollte, gehören Begriffe wie "PTFE" (Polytetrafluorethylen), "PFOA" (Perfluoroctansäure), "PFOS" (Perfluoroctansulfonsäure) und andere mit "fluoro" oder "perfluoro" beginnende Bezeichnungen. Diese chemischen Verbindungen weisen auf die Präsenz von PFAS hin und sollten vermieden werden.

Zudem können bewusste Kaufentscheidungen dazu beitragen, den Markt für schadstofffreie Alternativen zu stärken. Hersteller, die auf umweltfreundliche Materialien setzen, sollten bevorzugt werden. Ein bewusster Blick auf Zertifizierungen wie "PFAS-frei", "Blauer Engel" oder "ECOCERT" kann helfen, sicherere Produkte zu identifizieren. Letztlich trägt ein umsichtiger Konsum nicht nur zur eigenen Gesundheit, sondern auch zum Schutz der Umwelt bei.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, sich aktiv über die Belastungssituation in der eigenen Region zu informieren. Lokale Wasseranalysen und Berichte von Umweltbehörden können Aufschluss darüber geben, ob das Leitungswasser im eigenen Wohngebiet belastet ist. Falls dies der Fall ist, kann ein gezielter Einsatz von Wasserfiltern eine effektive Maßnahme sein, um die Exposition weiter zu reduzieren.



Gesetzliche Maßnahmen: Wie Behörden PFAS im Leitungswasser reduzieren wollen

Die Bundesregierung plant ab 2026 neue Grenzwerte, die die Belastung mit PFAS auf maximal 100 Nanogramm pro Liter begrenzen. Besonders kritische PFAS sollen ab 2028 noch strengere Grenzwerte erhalten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die gesundheitlichen Risiken durch PFAS langfristig zu minimieren.

Parallel dazu arbeitet die EU an einem weitreichenden Verbot für PFAS in Verbraucherprodukten. Dieses Verbot könnte bedeuten, dass PFAS-haltige Produkte wie wasserabweisende Textilien, Antihaftbeschichtungen und bestimmte Verpackungen schrittweise vom Markt verschwinden. Solche Maßnahmen sind dringend erforderlich, denn Studien zeigen, dass selbst geringe Mengen dieser Chemikalien sich über Jahre im menschlichen Körper anreichern können.

Einige Länder gehen bereits mit strengeren Vorgaben voran: In Dänemark gibt es seit 2020 ein Verbot für PFAS in Lebensmittelverpackungen, und in den USA hat die Umweltbehörde EPA neue Vorschriften zur Trinkwasserqualität eingeführt. Wissenschaftler und Umweltverbände fordern jedoch noch weitergehende Maßnahmen, um die Umweltbelastung nachhaltig zu senken und Alternativen zu fördern.

Trotz der politischen Fortschritte bleibt es wichtig, dass Verbraucher sich selbst schützen, indem sie bewusste Kaufentscheidungen treffen und auf gefiltertes Wasser setzen, um die Exposition mit PFAS so gering wie möglich zu halten.



Fazit

Gefiltertes Leitungswasser

PFAS sind eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit und die Umwelt. Durch bewusste Konsumentscheidungen und geeignete Wasserfilter können wir unsere Exposition reduzieren. Auch von gesetzlicher Seite wird an strengeren Regelungen gearbeitet, doch dieser Prozess zieht sich oft über Jahre hinweg. Behörden und politische Gremien diskutieren über neue Grenzwerte und mögliche Verbote, doch auf schnelle Lösungen kann man sich nicht verlassen.

Deshalb ist es umso wichtiger, selbst aktiv zu werden und sich mit geeigneten Maßnahmen zu schützen. Der Einsatz von Wasserfiltern, der bewusste Verzicht auf PFAS-haltige Produkte und eine informierte Kaufentscheidung sind die wirksamsten Mittel, um die persönliche Belastung zu minimieren. Letztendlich liegt es an uns, Verantwortung zu übernehmen und unsere Gesundheit sowie die Umwelt bestmöglich zu schützen.

 
 
 

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