Bolt-Wert testen: Wie gut funktioniert Ihre Atmung?
- Jonas Zimmerschied
- 16. Juni 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Apr.

Die eigene Atmung nehmen wir oft erst wahr, wenn sie uns Probleme bereitet. So war es auch bei mir: Ich habe jahrelang nicht darauf geachtet, wie ich atme. Doch nach unzähligen Stunden Sitzen – in der Schule, beim Studium, im Alltag – spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Reizhusten, ständige Mundatmung und das Gefühl, nicht tief durchatmen zu können, wurden zu täglichen Begleitern.
Wie die meisten Menschen hielt ich Atmen für selbstverständlich. Doch als Personal Trainer wurde mir klar, wie grundlegend dieser Prozess für unsere Gesundheit ist. Ich begann mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen – und stieß auf den Bolt-Wert. Ein einfaches, aber sehr aussagekräftiges Werkzeug, das mir geholfen hat, meine Atmung zu verbessern, das Schnarchen zu reduzieren und den Reizhusten dauerhaft loszuwerden.
Der Bolt-Wert ist dabei viel mehr als ein Atemtest. Er ist zugleich eine Übung, ein Stresstest und ein Gradmesser für Ihre Gesundheit.
Das erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Was genau ist der Bolt-Wert?
Der Bolt-Wert (Body Oxygen Level Test) wurde entwickelt, um die Atemempfindlichkeit und -effizienz zu messen. Genauer gesagt: Er zeigt, wie Ihr Körper auf einen steigenden Kohlendioxidgehalt (CO₂) im Blut reagiert, wenn Sie die Luft anhalten.
Die Idee ist simpel: Sie atmen sanft aus, halten die Luft an und stoppen die Zeit – bis Sie das erste spürbare Verlangen nach Luft verspüren. Dieser Zeitraum ist Ihr Bolt-Wert.
Je sensibler Ihr Nervensystem auf CO₂ reagiert, desto kürzer halten Sie die Luft an. Und das hat Folgen: Eine überempfindliche Reaktion bedeutet meist, dass Sie unbewusst zu viel atmen – flach, schnell oder durch den Mund. Das kann wiederum Symptome wie Reizhusten, Schnarchen oder Kurzatmigkeit verstärken.
Das Besondere: Der Bolt-Wert ist nicht nur ein Test, sondern auch ein Trainingsreiz für Ihr Atemzentrum. Denn je öfter Sie ihn üben, desto ruhiger, effizienter und gesünder wird Ihre Atmung.
Ablauf des Bolt-Wertes
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit – am besten morgens direkt nach dem Aufstehen. Wichtig ist, dass Sie den Test ruhig und ohne Leistungsdruck durchführen.
So funktioniert es:
Setzen oder legen Sie sich bequem hin. Atmen Sie entspannt durch die Nase ein und aus.
Atmen Sie sanft aus.
Halten Sie sich die Nase zu und stoppen Sie die Zeit.
Sobald Sie ein deutliches erstes Verlangen nach Luft spüren, lösen Sie die Hand von der Nase und stoppen den Timer.
Atmen Sie danach ruhig und normal weiter.→ Wenn Sie einen tiefen Atemzug nehmen müssen oder nach Luft schnappen, haben Sie den Test zu lang gehalten.
Tipp: Wiederholen Sie den Test regelmäßig. Er zeigt nicht nur Ihren Fortschritt, sondern kann auch als tägliche Atemübung genutzt werden – ganz ohne Aufwand.
Warum der Bolt-Wert auch ein Stresstest ist
Der Bolt-Wert reagiert sensibel auf Ihren Stresslevel. Wenn Sie emotional oder körperlich gestresst sind, fällt der Wert automatisch niedriger aus. Warum?
Weil Stress unser Atemzentrum beeinflusst. Die Atmung wird flacher, schneller und unruhiger – genau das, was den CO₂-Gehalt im Blut durcheinanderbringt. Der Bolt-Wert spiegelt also nicht nur die mechanische Qualität Ihrer Atmung, sondern auch den Zustand Ihres Nervensystems wider.
Das bedeutet: Der Bolt-Test zeigt Ihnen nicht nur, wie gut Sie atmen, sondern auch, wie gut Sie mit Stress umgehen – und das macht ihn zu einem wertvollen Werkzeug für Ihre Gesundheit.
Wie können Sie den Bolt-Wert für sich nutzen?
Der Bolt-Wert ist nicht nur ein Test, sondern auch eine einfache Atemübung.
Führen Sie ihn regelmäßig durch – einmal täglich reicht. Beim Training können Sie die Luft leicht über den ersten Atemreiz hinaus anhalten. So gewöhnt sich Ihr Körper an einen höheren CO₂-Gehalt und Ihre Atmung wird langfristig ruhiger und effizienter.
Schon 5 Minuten pro Tag genügen, um erste Fortschritte zu spüren – und mit der Zeit wird sich Ihr Wert deutlich verbessern.
So effizient ist Ihre Atmung – eine grobe Einschätzung

Ihr BOLT-Wert lässt nicht nur Rückschlüsse auf Ihre Atemqualität zu, sondern gibt auch eine erste Orientierung darüber, welche körperlichen Belastungen Sie mit geschlossener Mundatmung bewältigen können.
Hier finden Sie eine Einschätzung, was Ihr Wert konkret bedeuten kann:
5 Sekunden: Ihre Fähigkeit zum normalen Gehen ist stark eingeschränkt. Schon Treppensteigen fällt schwer, und Sie müssen alle drei bis vier Stufen pausieren.
10 Sekunden: Langsames Gehen ist möglich, aber die Belastbarkeit bleibt gering.
20 Sekunden: Sie können zügig gehen oder leicht joggen, ohne sofort aus der Puste zu kommen.
30 Sekunden: Laufen mit mittlerem bis hohem Tempo gelingt Ihnen gut.
40 Sekunden: Sie sind in der Lage, schnell zu rennen – ein Zeichen für eine sehr effiziente Atmung und gute CO₂-Toleranz.
Die gute Nachricht: Mit regelmäßigem Atemtraining lässt sich der BOLT-Wert in der Regel innerhalb von sechs bis acht Wochen um 10 bis 15 Sekunden steigern.Das wirkt sich spürbar auf Ihre Belastbarkeit, Ihre Regeneration – und auf Ihr gesamtes Wohlbefinden aus.
In drei Schritten zu einem höheren BOLT-Wert
1. CO₂-Verlust vermeiden Atmen Sie Tag und Nacht durch die Nase. Vermeiden Sie häufiges Seufzen oder tiefes Gähnen mit offenem Mund. Wenn Sie versehentlich seufzen, halten Sie anschließend kurz den Atem an (10–15 Sekunden), um den CO₂-Haushalt auszugleichen.
2. Sprechen & Gähnen bewusst gestalten
Viele mit niedrigem Bolt-Wert gähnen oft und tief – meist unbewusst. Versuchen Sie, beim Gähnen ruhig durch die Nase zu atmen. Wenn Sie viel sprechen (z. B. beruflich), achten Sie auf eine ruhige Atmung zwischen den Sätzen. Lautes Einatmen beim Sprechen ist ein Zeichen für eine gestörte Atemökonomie.
3. Beobachten Sie Ihre Atmung im Alltag
Gute Atmung ist still, unsichtbar und gleichmäßig. Sobald Ihre Atmung hörbar, hektisch oder auffällig ist, lohnt es sich, innezuhalten und einen ruhigen Rhythmus wiederherzustellen.
Fazit: Ein Atemtest, der mehr kann
Der Bolt-Wert ist nicht nur ein einfacher Test. Er ist ein Einstieg in bewusstes Atmen, ein Werkzeug zur Stressregulation und eine effektive Übung, um langfristig gesünder zu leben.
Sie brauchen keine Geräte, keine Apps – nur ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn Sie sich täglich ein paar Minuten damit beschäftigen, können Sie Schnarchen reduzieren, Reizhusten lindern, ruhiger schlafen und Ihre allgemeine Belastbarkeit steigern.
Hallo Jonas, ich lese gerade das Atembuch von Nestor,worin auch alles über das Atmen beschrieben wird. In diesem Buch ist viel beschrieben, was man tun kann,aber es ein bißchen zuviel aufeinmal. Deinen Artikel finde ich sehr gut. Du hast eine gute und verstandnisvolle Anleitung beschrieben, die man leicht ausführen kann.Nicht zu wenig und nicht zuviel. gez Werner Bender
Hallo Jonas, ich lese gerade das Atembuch von Nestor,worin auch alles über das Atmen beschrieben wird. In diesem Buch ist viel beschrieben, was man tun kann,aber es ein bißchen zuviel aufeinmal. Deinen Artikel finde ich sehr gut. Du hast eine gute und verstandnisvolle Anleitung beschrieben, die man leicht ausführen kann.Nicht zu wenig und nicht zuviel. gez Werner Bender